Wolverine-Vielfraß

Wolverine entdeckt am Wohnwagen / Jönköpping angesehen / Straßenbahnbatterie jetzt im VW Passat [Tag 25]

By William F. WoodOwn work, CC BY-SA 4.0, Link

Ich fange mal retro-chronologisch an: Ich bin gerade aus Jönköpping zurückgekommen. Das waren insgesamt 230 Kilomenter Fahrt für 1x Schlauch und 1x Plane. Ich zähle mal alle Tiere auf, die ich fast totgefahren hätten in Dämmerung hier auf den letzten 7 Kilometern nach Idebo: Reh, Katze, Hase, Hase, Hase, WOLVERINE.

Bild ist aber von Wikipedia.

Ich dachte zuerst, dass es ein Bernhardiner wäre, der auf dem Weg saß etwa 20 Meter von meinem Wohnwagen entfernt. Aber es war ein Vielfraß = Wolverine. Das Tier ist erst 2 Hüpfer ausgewichen, dann habe ich angehalten und es ist nochmal 1 Hüpfer weiter in den Wald und dort dann stehengeblieben. So richtig Angst hat es nicht. Das Tier ist buschig, eher breit als hoch – wie eine Echse. Die Höhe würde ich auf 60 cm schätzen. Und mit dem Spaten könnte ich es erledigen, wenn es mich nicht von hinten anfallen würde oder so. Ich bin nicht beruhigt. Aber ich weiß, dass mein Instinkt funktioniert und ich in den letzen Tagen mich zurecht beobachtet gefühlt habe. Ich werde in der Dunkelheit drinnen bleiben und nur zur oberen Tür durchrauchen.

Vielleicht werde ich Torstens Nachtsicht-Wild-Kamera aufstellen. Morgen.

Ich habe bisher das Allemannsrecht auf Idebo um das 23-fache überreizt. Aber was soll ich machen? Irgendwann wird das vielleicht Gewohnheitsrecht. Hm.

Ich war in Jönköpping – vorbeigefahren an Österbymo, was ich schon kannte. Diesmal habe ich den Holzmann fotografiert. Welcome to Brainerd (Fargo).

holzmann österbymo

Achso, die insgesamt 230 Kilometer habe ich genutzt, um die Straßenbahnbatterie zu laden. Denn mein intelligentes Ladegerät bleibt bei „Leer“ stehen.

Bypass-autobatterie

Autobatterie bypass. Mit Handschuhen isoliert. Kabel geht ins Auto.

Batterie auf Vordersitz

Und das ganze sieht dann Mad-Max-mässig aus.

VW Mad Max

So ein Auto kommt durch jeden schwedischen Winter. Mit der Kraft von 5 Autobatterien und die sechste Batterie ist unter der Motorhaube.

Die Straßenbahnbatterie ist nach 230 km von 11.2 V auf 12.6 V gestiegen. So fahre ich dann auch nach Uppsala später.

Jönköpping ist verkehrsplanerisch eine Katastrophe. Hier haben ganz stark die 60er Jahre gewirkt mit dem Versuch, eine autofreundliche Stadt zu bauen.

Der schöne Vättern-See, 123 Kilometer lang ist verbaut mit Straßen und Bahntrassen. Man sieht den gar nicht so richtig in Jönköpping. Erinnerte mich an Friedrichshafen. Aber das war komplett zerbombt und dann schnell neu aufgebaut worden.

Es gibt eine Altstadt.

Wiener Bäckerei Jnköpping
Caffee in Jönköppingcafe-schweden-jönköpping

Aber ick weeß nich. Einen Kaffe mit Schokocroissant und Katebulla in Gesellschaft war schön nach 3 Wochen Wildnis. Ich habe das Svenska Dagbladet gelesen und die Überschriften und Bilder verstanden. Es ging im Kulturteil darum, dass Stockholm was die Graffitis angeht, schon fast wie Berlin sei. Und dass zero-tolerance nichts brächte, was durch Berlin bewiesen wäre. Graffiti ist Kunst. Jemand noch Kaffee?

Was mich eigentlich bewogen hatte, nach – ich nenne Jönköpping jetzt JK – zu fahren war der Kraut-a. Das ist ein großer Baumarkt.

Krauta-jönköpping

Ick sach ja: Amerikanisch. Es gibt in JK eine Altstadt, ein Wohnbereich und ein Einkaufsbereich. Wahrscheinlich auch einen Freizeitbereich und einen Sterbebereich.

Hier ist der Krauta:

Krauta Jönköpping

Dort habe ich für 40 Euro 96 Quadratmeter grüne Plane gekauft (100g / qm). Der Preis ist ok. Ich bin mir im Klaren, dass 100g-Plane sehr dünn ist. Aber ich habe gehört, dass man im Fassadenbau ein dünnes Netzt vor die Fassade hängt und das bewirkt, auch wenn es draußen Minusgrade hat, es immer noch leicht im Plusbereich an der Fassade ist. Damit – was auch immer – besser trocknet.

Ösen gibt es in ganz JK nicht. Ösen für die Plane. Das heisst Manschette auf schwedisch.

Im Krauta habe ich noch nach Jürgens Plan einen Schlauch gekauft, den ich mit meinem Solardusch-Schlauch verbinde und der in ein 10 Liter Kanister kommt, in den wiederum warmes Wasser reinkommt und der auf das Dach gestellt wird. Morgen dusche ich damit.

Ich war noch im Mediamarkt und in einem anderen Baumarkt Biltema. Der war genial. Eine Mischung aus Schauen-und-Klauen und Baumarkt. Ich habe mir für 4 Euro eine Isomatte gekauft, die ich unter meinen Tisch lege für die Füße. Meine Füße.

Was gab es noch? Ach so. Ich habe einen Ölwechsel durchgeführt bei meinem Stromgenerator. Mit dem Altöl wollte ich einen Wasserkocher bauen.

Wasserkocher-Altöl

Problem ist, dass ich Docht-Probleme habe und alles nicht durchdochtet oder durchdacht war. Der Docht ist ein Hanfseil, dass ich gefunden habe. Der Dochthalter ist ein altes Teelicht.

Altöl zum Kochen

Nochmal modifiziert und geht trotzdem nicht. Die Flamme geht aus durch Wind oder durch Sauerstoffmangel. Ich bleibe aber dran. Wenn man mit sowas eine Fußbodenheizung betreiben könnte, wäre ich begeistert.

Eine Zirkulationspumpe mit 7 Watt habe ich mir schon angesehen bei Amazon.

Hier auf Youtube hochgeladen – haben zwei lustige Jungs eine Fußbodenheizung mit dieser Zirkulationspumpe gebaut.

Was war noch? Ach.

Danke an Anika für die Weltraum-Waffeln, die einzeln verpackt sind. Ich habe alle gegessen in einer Zeit der größten Not. Mit Schwarztee von Ahmed aus London.

Danke an Sandy. Mein Lavazza ist alle und ich trinke jetzt Mövenpic Kaffe. Sehr gut ist der. Ich mache den im Espresso-Kocher.

Danke Peter, für Dein Angebot, zurück nach Niedersachsen zu kommen. Wenn ich total fertig bin, mach‘ ich das. Durch die heißen Tage (heute 20 Grad) bin ich wieder mutig. Aber ich würde gerne zurückkommen zu Euch. Ist fast schon ein schwedisches Lebensgefühl bei Euch. Lagom. Hygge, friedlich.

Hier Bilder der waren Tage. In Düsseldorf waren 29 Grad hat mir mein Bruder geschrieben. Crazy. Was ist das? Man soll Wetter nicht mit Klima verwechseln. Ist aber schon nicht normal.

Hobby-Wohnwagen-Schweden

Sommen-See-Ydre

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